Furcht vor Altersarmut in Ostdeutschland?

Furcht vor Altersarmut in Ostdeutschland?

Erschienen am Montag, 7. Oktober 2013

Kurze Zeit nach dem Wahltag veröffentlichte das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) die Ergebnisse einer Untersuchung zum Mindestlohn.

Im Wahlkampf hatten Grüne, SPD und Linke mit unterschiedlich hohen Mindestlöhnen pro Stunde geworben (8,50 Euro bzw. 10 Euro pro Stunde).

Im Kern schlägt das DIW eine schrittweise Erhöhung der Löhne vor, deren Folge für die Arbeitsplätze genau verfolgt werden müsse. Der Mindestlohn – so das DIW – sei kein Instrument, um Armut zu vermindern. Bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde müssten die Löhne von 15 Prozent der Beschäftigten in den alten und die von 27 Prozent der Beschäftigten in den neuen Bundesländern angehoben werden.

Das DIW erteilt der sofortigen Einführung eine Absage: ein Konjunkturschub sei nicht zu erwarten, stattdessen müsse in einigen Wirtschaftsbereichen von Preiserhöhungen ausgegangen werden.

Da wundert es nicht, dass rund ein Viertel der Menschen ab 55 Jahren Angst davor hat, dass für sie die Rentenzeit sozialen Abstieg bedeutet (siehe Sozialreport 50plus 2013).

Arm im Alter? Aber klar: Der Gesetzgeber kassiert weiter die Pflichtversicherten ab. Selbst ein angehobener Mindestlohn liegt deutlich unter dem Durchschnittslohn. Und die Renten im Osten betragen durchschnittlich 91 Prozent der West-Renten. Da ist die Altersarmut vorprogrammiert!