Im Juni 2013 ging es durch die Medien: 2012 erhielten 48 Prozent der Rentner eine Rente von weniger als 700 Euro. Das ist genau jener Betrag, den Senioren in der Grundsicherung inklusive Miete durchschnittlich zur Verfügung haben. Zunehmend sind Rentner daher darauf angewiesen, auch im Ruhestand Geld zu verdienen.
Im Herbst 2012 zählte die Bundesagentur für Arbeit rd. 812.000 Minijobber, die älter als 65 Jahre waren, ca. 128.000 von ihnen waren sogar älter als 74.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) beeilte sich zu erklären: Selbständige, Hausfrauen und Beamte zahlten nur kurz in die Rentenversicherung ein. Zu den genannten Beträgen kämen in vielen Fällen noch private Renten oder Einnahmen aus Vermietung.
Also von Altersarmut keine Spur?
Die Argumente der DRV wären überzeugender, wenn sie durch Zahlen gestützt würden. In Wirklichkeit sieht die Situation sehr traurig aus: Im Jahr 2003 gab es 595.000 Minijobber älter als 65 Jahre, davon 77.000 älter als 74. Also hat die Zahl der Minijobber im Ruhestand gegenüber 2003 um 36 Prozent zugenommen. Die Zahl der Minijobber über 74 Jahre sogar um 60 Prozent.
Solange niemand etwas dagegen unternimmt, dass der Gesetzgeber Pflichtversicherte und Rentner mit Hilfe von Gerichten und Sachverständigen massiv finanziell ausplündert, solange wird auch die Altersarmut zunehmen!