Die so genannte Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen

Die so genannte Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen

Erschienen am Montag, 2. Juni 2014

Das Magazin Focus bietet vielen Platz für einen Meinungsbeitrag, so auch dem Herrn Wolfgang Gründinger, Sprecher der Stiftung für die Rente zukünftiger Generationen (SRzG). Unter der Überschrift „Wir Jungen gehen leer aus!“ macht er Front gegen das Rentenpaket der Regierung. Nun, das tun viele.
Von mir angeschrieben, dass es in Rentenversicherung nur Betrogene gibt, nicht aber Junge und Alte, ließ er mich wissen: „…herzlichen Dank für die Nachricht und den Link – interessante Homepage.“
Na ja, und dann kam da noch eine E-Mail: Kommt morgen früh zum Flashmob gegen das Rentenpaket! Und darin hieß es u. a., die „Rente mit 63“ und die „Mütterrente“ werden über Beitragserhöhungen finanziert. Das senkt die Nettolöhne. Und weil die Renten an die Löhne gekoppelt sind, sinken auch die Renten. Und: Gegen Altersarmut hilft das Paket überhaupt nicht. Dass Pensionäre die gleichen Erhöhungen erhalten wie Beamte, das senkt über höhere Steuern auch die Nettolöhne. Aber davon stand kein Wort in der E-Mail.

Da habe ich mir denn doch die Website der SRzG angeschaut. Fazit: Ich halte die SRzG für eine schlecht getarnte Beamten-Lobby. Das Kuratorium und der wissenschaftliche Beirat bestehen fast ausschließlich aus Beamten oder Pensionären. Unter ihnen sind Meinhard Miegel und Bernd Raffelhüschen. Beide gelten als Sprachrohre der Versicherungswirtschaft.

Tja, und die SRzG: Wettert sie auch gegen die versicherungsfremden Leistungen in der Rentenversicherung? Nein. Sind ihre Vertreter bekannt dafür, dass sie Erbvermögen ausschlagen? Auch nein. Tritt die SRzG dafür ein, dass Pensionäre die gleichen Erhöhungen ihrer Altersruhegelder erhalten wie Rentner? Und wieder nein. Hat sich Herr Gründinger gegen das Alterseinkünftegesetz ausgesprochen, durch das Junge und Alte ausgeplündert werden? Und abermals nein.

Hier wettert also einer gegen die Alten, nur so. Und findet gar nichts dabei auf deren Kosten zu studieren.