Zugegeben, die größte Rentenerhöhung aller Zeiten (GröRaZ) ist die zum 1. Juli 2022 nicht, aber ganz schön hoch: 5,35 Prozent im Westen. Das war auch schon die gute Nachricht, jetzt kommen nur noch schlechte.
Mit dem Beschluss zur Rentenerhöhung 2022 führte die Koalition auch den so genannten ‚Nachholfaktor‘ wieder ein. Dieser sorgt dafür, dass die zukünftigen Rentenanpassungen begrenzt werden. Und dann haben wir auch noch die Inflation. Die lag in Deutschland im Juni 2022 bei satten 7,6 Prozent.
Aber es gibt ja noch die Regierung, die sorgt dafür, dass möglichst viele Menschen Entlastungen erhalten. Möglichst viele stimmt vielleicht, natürlich längst nicht alle. Zum Beispiel werden ‚Die Tafeln‘ keineswegs mit Entlastungspaketen versorgt. Die Tafeln sind nicht Teil des sozialstaatlichen Systems. Vielmehr versuchen ehrenamtliche Mitarbeiter armutsbetroffene Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Und wo wir denn schon bei armutsbetroffenen Menschen sind, auch Rentner erhalten keine Entlastungen. Im Grundsatz sind sich alle einig, Politiker und hohe Gerichte: Rentner sind nicht arm. Unsere Politiker meinen offensichtlich, die jüngste Rentenanpassung sei ein ausreichender Schutz gegen Altersarmut. Und das Bundesverfassungsgericht geniert sich nicht, durch ein Fehlurteil Altersarmut zu manifestieren.
Für alle sind die gegenwärtigen Zeiten nicht leicht, für Rentner allerdings ausgesprochen schwer.