Massen-Altersarmut auf dem Weg

Massen-Altersarmut auf dem Weg

Erschienen am Montag, 14. September 2015

Das Thema Altersarmut ist mehr als ein nebelhaftes Phänomen, es ist leider eine zunehmend viele erfassende Realität. Die Medien berichten darüber oberflächlich und vergessen die unangenehme Wahrheit danach. Eine Ausnahme bildet vielleicht der Beitrag des Magazins plusminus vom 9. September diesen Jahres.

Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband weist darin darauf hin, dass die Altersarmut bereits jetzt deutlich zugenommen hat. Die gesetzliche Rente sei im Alter für viele die Haupteinnahmequelle, sie können sich heute „riestern“ gar nicht leisten.
Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider meint: Riester ist komplett gescheitert.

Prof. Gerd Bosbach von der Hochschule Koblenz hat es ausgerechnet: Ein Durchschnittsverdiener, der 35 Jahre gearbeitet hat, bekam im Jahr 2000 noch 1.020 Euro, im Jahr 2015 unter Berücksichtigung der Inflation sind es nur noch 714 Euro.

Eine gemeinsame Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und der FU Berlin zeigt, dass der Staat jährlich ca. 3 Milliarden für die Riesterföderung ausgibt. Aber 38 Prozent davon gehen an Personen, die über 60.000 Euro im Jahr verdienen und nur 7 Prozent an jene, die unter 20.000 Euro Jahreseinkommen haben.

Die staatlichen Zuschüsse machen die Versicherungen reich, nicht die Versicherten. Diese müssten eigentlich rund 18 Prozent ihres Lohnes sparen, um ein auskömmliches Alterseinkommen zu haben. Die Kürzungen bei der gesetzlichen Rente müssten zurückgenommen werden.

Nach dem Willen der Politik werden die Renten weiter gekürzt. Und von den gekürzten Renten müssen auch noch Abgaben für die Kranken- und Pflegeversicherung entrichtet werden. Sicher sind nur eine anhaltende Inflation und eine steigende Besteuerung.

Und unseren Politikern ist das völlig egal!