Pleite – und  das im Alter!

Pleite – und das im Alter!

Erschienen am Dienstag, 17. Februar 2015

Die Wirtschaftsauskunftei Bürgel ermittelt u. a. regelmäßig die Anzahl der Privatinsolventen in den verschieden deutschen Bundesländern. Das erfreuliche Ergebnis: In Deutschland geht die Zahl der Privatinsolvenzen weiterhin zurück. Insgesamt gab es im Jahr 2014 knapp 116.000 Privatinsolvenzen, also Insolvenzanmeldungen von Privatpersonen und ehemaligen Selbständigen. Gegenüber 2013 entspricht das einem Rückgang von 5,3 Prozent. Grund für diese Entwicklung ist vermutlich die Konjunkturentwicklung und die niedrige Arbeitslosenquote.

Bei den Privatinsolvenzen, gibt es ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Die nördlichen Bundesländer verzeichnen eine hohe Zahl an Privatinsolvenzen, speziell Bremen mit 244 Fällen je 100.000 Einwohner. Den niedrigsten Wert für Insolvenzen gab es 2014 in Baden-Württemberg (100 Insolvenzen je 100.000 Einwohner).

Bei beinahe allen Altersgruppen sind die Zahlen der Insolvenzen rückläufig. Nur in der Gruppe „61 Jahre und älter“ ist eine deutlich Zunahme der Privatinsolvenzen gegenüber 2013 um 13,9 Prozent festzustellen.

Diese Altersgruppe gerät zunehmend in finanzielle Notlagen, sodass viele dieser Bürger auf die so genannte Grundsicherung angewiesen sind. Daher haben, so Bürgel, in den letzten Jahren Senioren vermehrt Minijobs angenommen, um ihren finanziellen Engpässen und Schulden zu begegnen. Hilft das nicht, muss Privatinsolvenz angemeldet werden. Auch das sinkende Rentenniveau stellt eine Ursache für Altersarmut und Privatinsolvenzen dieser Gruppe dar. Steigende Steuern und Sozialabgaben bei weiter sinkenden Renten werden das Problem verstärken.